Mosaike in Tirol

Tirol besitzt außergewöhnlich viele Mosaike.

Albert Neuhauser eröffnete 1877 in Innsbruck eine Mosaikwerkstätte und machte so dieses Kunsthandwerk in Tirol bekannt. Als künstlerischen Leiter gewann er Luigi Solerti, der zuvor bei Antonio Salviati in Venedig beschäftigt war. 1900 machte sich Josef Pfefferle, der in Neuhausers Mosaikanstalt gelernt hatte, selbstständig. Diese Konkurrenz führte zu einer besonderen Dichte an Mosaik, die alle von großem technischen Können zeugen. Nach dem 2. Weltkrieg interessierten sich junge Künstler für Mosaik. Mit einer neuen Herangehensweise lösten sie diese Technik vom Stil der Nazarener. Bis heute wird in Tirol die Tradition dieses Kunsthandwerks gepflegt und neue Mosaike entstehen.

Beispiele von Mosaiken im öffentlichen Raum in Tirol:

Hall, Rathaus

Die Zinnen der gotischen Hofmauer des Rathauses sind mit Mosaikwappen geschmückt. Neben dem Stadtwappen sind die Wappen einflußreicher Haller Familien dargestellt. Die Mosaike aus dem Jahr 1896/97 stammen aus der Neuhauser'schen Werkstätte.
Adr.: Oberer Stadtplatz 1-2, 6060 Hall

Reith b. Seefeld, Pfarrkirche


Fassade, Josef Pfefferle, 1906

Das ca. 29 m² große Giebelmosaik "Christkönig, Maria und St. Nikolaus" mit Schriftzug (ca. 10 m²) stammt aus der Werkstätte von Josef Pfefferle d. Ä. in Zirl aus dem Jahr 1906. Die Zifferblätter der Turmuhr (je ca. 4,5 m²) wurden auf allen 4 Himmelsrichtungen mit Mosaiken geschmückt.
Die Apsismosaike im Innenraum sind dem Hl. Nikolaus gewidmet. Detailreich zeigen sie Tiroler Brauchtum (Werkstätte Diechtl, 1912/1913). Die Entwürfe zu sämtlichen Mosaiken stammen von Rudolf Margreiter, der auch die Deckenfresken schuf.
Adr.: Römerstraße 28, 6103 Reith bei Seefeld

Apsis, Werkstätte Diechtl, 1912/1913.
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